Teil 4: Die Suche nach den magischen Sieben

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Seit dem letzten Update ist viel passiert – die Idee nimmt Form an, wir haben einen Raum, einen Namen und nun geht es darum, die richtige Organisationsform zu finden, die unsere Initiative langfristig und nachhaltig unterstützt. Da kommen verschiedene Optionen in Betracht: ein Arbeitskreis, eine Stiftung, ein Verein. Allerdings zeichnet sich in meinen Überlegungen immer mehr ab, dass ein eingetragener Verein (e.V.) die beste Wahl für “Kolibris Leseecke” wäre.

Ein eingetragener Verein benötigt sieben Gründungsmitglieder. Da sind natürlich mein Mann und ich, und auch unsere Kinder sind mit an Bord. Unsere Älteste ist volljährig, steckt aber gerade in den Startlöchern ihres Studiums. Die beiden Jüngsten sind noch keine 14 und somit noch nicht berechtigt, sich in der Vereinsgründung aktiv zu beteiligen. Daher brauchen wir noch mindestens vier, besser fünf, weitere Mitstreiter.

In meinen Gedanken kreisen die Namen meiner Freunde, Bekannten, Kollegen. Da ist Tanja, eine wundervolle Frau, die ich schon immer bewundert habe. Jedes Gespräch mit ihr ist eine Bereicherung, sie hat einen klaren Kopf und ein großes Herz. Sie wohnt allerdings in Hessen, weit weg von uns, und trotzdem – oder gerade deswegen – würde ich mich so freuen, wenn sie mit an Bord käme. Daher werde ich sie treffen, ihr meine Idee vorstellen und hoffentlich kann ich sie für unsere Sache begeistern.

Die Vorfreude auf das Treffen mit Tanja mischt sich mit der Sorge um die vielen Gesetzestexte, die ich lesen muss, um die Vereinsgründung zu verstehen und voranzubringen. Ich spüre den Druck, schnell voranzukommen und gleichzeitig alles richtig zu machen. Der Verein wird Geld benötigen, und das nicht zu knapp. Wir wollen qualifizierte Mitarbeiter gewinnen, die unsere Idee mittragen und sie vorantreiben.

Ich merke, wie sich die Aufregung und das Adrenalin in meinem Körper breitmachen, ein aufregendes und doch unheimliches Gefühl. Das Tempo ist atemberaubend, und manchmal habe ich das Gefühl, es geht zu langsam und gleichzeitig zu schnell. Aber diese Angst ist auch Antrieb. Sie hält mich wach, lässt mich nach vorne schauen, treibt mich an. Ich weiß, dass wir auf dem richtigen Weg sind, auch wenn er uns manchmal vor große Herausforderungen stellt.

Und trotz der Unsicherheit weiß ich, dass ich bereit bin, das Risiko einzugehen. Ich bin bereit, meine Idee in die Tat umzusetzen, um Kindern die Möglichkeit zu geben, die Magie des Lesens zu entdecken. Und ich weiß, dass wir das schaffen können. Mit meiner Familie, meinen Freunden und hoffentlich auch Tanja an meiner Seite.

Nächster Halt: Vereinsgründung – auf der Suche nach den sieben Gründungsmitgliedern. Wir halten dich auf dem Laufenden.

Nicole Feldberger